Erlauben (anders?) zu sein
Die Zeit… was ist das? Sie vergeht und ich weiß nicht so richtig, wie viel und ob.
Solche Moment sind purer Balsam für meine Seele. Etwas, was mir immer schon ganz leicht zugänglich ist.
In Kindertagen erinnere ich mich an diese Momente, wo ich fasziniert meine Atmung beobachtet habe. Mit kindlichem Entdeckergeist die Luft mal in den Bauch, mal in die Brust schicke.
Mir wird oft gespiegelt, wie viel Ruhe ich ausstrahle (Ich kann es selbst nicht beurteilen) Für mich sind solche Momente, auf dem Holzboden in Lissabon, ein ganz natürlicher Zustand.
Doch sind diese Momente auch oft überlagert. Vom Aufgaben, Verabredungen, „wichtigen“ Dingen, Gedanken… etc.
Die Überlagerung fühlt sich wie Angst an etwas zu verpassen, wenn ich einfach nur da liege.
Oder das Dinge, die angeblich oder wirklich wichtig sind, nicht erledigt werden. Es nicht voran geht.
Da kommt dann viel Ruhelosigkeit und ein ständiges Beschäftigtsein in mir auf.
Das Szenario in meinem Kopf: Wenn ich nicht ständig “mache” dann… ja was dann?
Dann bin ich ausgeschlossen von Parties? Anders, weil ich gerne Zeit mit mir verbringe, seltsam, weil ich mich alleine so wohl fühle…?
Beides Seiten, die Ruhe und Unruhe, sind mir sehr bekannt.
Ist das wirklich so anders und seltsam? Oder kennst du das genauso?
Dieser Moment in Lissabon ist mit einer tiefen Erlaubnis verbunden.
Der Erlaubnis langsam zu sein.
Die Welt, die Stadt und viele Menschen wirken so geschäftig.
Mir kommt es oft vor wie ein Schwarm Bienen, die ganz vertieft umherschwirren und ausfliegen.
Lange gab es eine Art Ablehnung in mir von „dieser Welt da draußen“, den Bienen.
Es erschien verständlicher und einfacher, mich abzugrenzen. Der Gedanke dazu: “entweder stimmt mit denen was nicht oder mit mir stimmt was nicht.” (Häufiger zweiteres)
Das sind Gedanken und Konstrukte.
Der Kern ist - und das spüre ich in diesem Moment in der Sonne tiefer denn je - einfach zu erlauben, alles so sein zu lassen wie es ist.
Dabei geht es nicht mal mehr darum, wer wie beschäftigt ist (und mal ehrlich, als könnte ich das wirklich beurteilen bei anderen, ich kenne deren Leben gar nicht), sonder in das hinein zu sinken, was gerade ist. Sein.
In der Erlaubnis zu sein, entsteht ganz viel Raum.
Plötzlich ist es nicht mehr relevant, wer was wie macht.
Es darf so sein, wie es gerade ist. Jeder tut, was gerade dran ist.
Mein Kopf braucht sich da gar nicht mehr so viele Gedanken machen.
Diese Erkenntnis und diese Momente, wo es so deutlich ist, faszinieren mich jedes Mal wieder.
Es ist so simpel und so viel weniger von dem, was ich glaube tun oder sein zu müssen.
Mich erfreut es sie immer wieder zu entdecken.
Wie eine große Entdeckerreise in jedem Moment.
Kennst du solche Momente der Erlaubnis?
Teile gern mit uns, was du es bei dir bewegt oder bei dir kommt.
Alles Liebe
Antonia